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GRUNDZÜGE

DER THEORIENBILDUNG

IN DER BIOLOGIE

VON

Christ

JULIUS SCHAXEL

PROFESSOR FÜR ZOOLOGIE UND VORSTAND DER ANSTALT
FÜR EXPERIMENTELLE BIOLOGIE AN DER UNIVERSITÄT JENA

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QH

307

,531
1922

Alle Rechte vorbehalten

Harr.

44161

Zool.

12-1-1922

Gen. filt,

Vorwort zur zweiten Auflage.

Die erste Auflage ist 1919 erschienen und in demselben Jahre vergriffen worden. Bei der Neubearbeitung sind Veranlassungen und Absichten dieselben geblieben. Daß die Stelle einer gültigen Lebenswissenschaft eine Vielzahl ungleichartiger Lehren einnimmt, soll an der Entwicklung der gegenwärtigen Biologie und an den Behandlungsweisen ihres Gegenstandes gezeigt werden. Neben die Theorienkritik tritt jetzt mehr als in der ersten Darstellung die Sichtung und Bildung der Begriffe. Nach dem Überblick über die Lage wird der Aufbau

versucht.

Das Buch ist von den Philosophen durchweg günstig aufgenommen worden. Auch die biologischen Kritiker haben sämtlich „,Anregungen“ darin gefunden, die äußerlich insofern merkbar werden, als den im Anschluß an die Grundzüge begründeten Abhandlungen zur theoretischen Biologie mehr Beiträge zufließen, als herausgegeben werden können und, ich darf es nicht verschweigen, gedruckt zu werden verdienen.

Wenn eingesehen wird, daß in der Biologie Genauigkeit der Forschung und Strenge des Denkens gleichermaßen notwendig sind und daß die geläufigen Vorstellungen aus geschichtlich bedingter Überlieferung stammen, dann erfüllen die Grundzüge ihren Zweck. Es gibt immer noch sehr viele Biologen und Vertreter zahlreicher Fächer dieser mannigfaltigen Wissenschaft, die nicht wissen, daß gelegentliche ,,Theorien“ und „,allgemeine" Betrachtungen neben einem sogenannten ,,Tatsachenbericht" mit allgemeiner und theoretischer Biologie nichts zu tun haben. Statt einer stets auf Rechenschaftsablage dringenden

411714

Prüfung der Denkmittel wird gern einer sorglosen Begriffsromantik gehuldigt.

Die von den Lesern der ersten Auflage als lästig empfundenen Anmerkungen sind als solche weggelassen und im Text untergebracht worden. Die Vermehrung des Inhalts ist durch eine stärkere Gliederung ausgeglichen. Wenn ich nicht allen geäußerten Wünschen hinsichtlich der anzuführenden Einzelheiten nachgekommen bin, so liegt das daran, daß Vollständigkeit und Abschluß nirgends erstrebt, sondern überall nur mitgeteilt wird, was mir Zustand und Zusammenhang treffend zu kennzeichnen scheint. Für weitere Anregungen bleibe ich deswegen nicht minder dankbar.

Herrn Prof. LEITZMANN in Jena schulde ich Dank für seine Hilfe beim Lesen der Probebogen. Herr Dr. GUSTAV FISCHER hat mir in jeder Hinsicht das von seinem Verlage bekannte Entgegenkommen gezeigt.

Jena, den 1. Juli 1922.

Julius Schaxel.

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